Carelessworld
01.06.2001 weiteres Studiogeflüster und Rockverbote
Das wir zwei weitere Wochenenden im Studio verbracht haben ist Euch sicher bekannt, wenn Ihr unsere Homepage in regelmäßigen Abständen besucht. Das Rockverbot ist da schon eher erklärungsbedürftig. Eines will ich allerdings schon vorweg nehmen, es hat nichts mit einem üblicherweise für Frauen konzipiertes Kleidungsstück, sondern eher mit unserem Gig in der Etage in Michelstadt zu tun.
Aber erstmal zum Studio. Das zweite Wochenende stand im Zeichen der 6-Saitigen Gitarren und war insgesamt nicht sonderlich erwänenswert da es dem ersten Wochenende verblüffend ähnlich war. Das dritte Wochenende hatte zudem noch weitere Highlights. Allem voran das Wetter. Ja, so kennen und lieben wir Marburg. Und während Christian im dunklen Studiokeller seine drei Lungen ins Mikrofon blies, schien uns die Sonne auf die weißen bäuche wobei wir ganz gemütlich den ein oder anderen Schoppen auf wundersame weise verschwinden ließen.
Begonnen hatte der erste Tag allerdings erstma mit einer größeren Verspätung unsererseits, welche nur noch von Kostja´s Verspätung überboten werden konnte. Dieser erschien dann allerdings gleich mit Frauund Kind und überedete uns
erstmal ein opulentes Frühstück in der Marburger Altstadt einzunehmen. Dann noch Getränke geholt und der halbe Tag war bereits vorrüber.
Daraufhin verschwor sich noch die Technik gegen uns. Erst blieb das Studio ohne Strom da die Bauarbeiter just in diesem Moment die Hauptstromversorgung bearbeiten mussten, dann fiel auch noch das Mikrofon aus.Die Feuchtigkeit im Studio hatte das sehr empfindliche Gesangsmikro wohl schon zu sehr in Mitleidenschafft gezogen. Oder litt einfach an einer psychose welche es dazu veranlasste sich für einen Wasserfall zu halten und dem entsprechend laut zu tosen und zu donnern.
Am Abend fühlten wir uns dann aber dennoch in feierlaune. Nach einem mehr oder minder unbeabsichtigten Spaziergang durch die weniger bekannte Innenstadt Marburgs fanden wir dann auch einen gastronomischen Betrieb dessen Name unseren Ansprüchen genügte. Er hieß "Delirium". Die Insassen waren größtenteils auch nicht all zu weit von diesem Zustand enfernt. Dort trafen wir dann auch prompt einen Musiker der auch schon Kostjas Kunst in Anspruch genommen hatte.
Auf dem Rückweg sind wir dann auch noch mal an einer Tanke vorbei geschlendert um uns für die Nacht mit fester, sowie flüssiger Nahrung einzudecken. Am nächsten Morgen klingelte es an der Tür, und es wurde nach einem Herren Konhäuser gefragt. Dieser Herr Konhäuser ist, für Leute die nicht all zu sehr mit der Materie vertraut sind, unser Bassist, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr schlaftrunken und nach seinem ermessen noch gänzlich unpassend gekleidet war um an die Tür zu gehen. Während Frank noch eine riesige Szene veranstaltete und unter vortwährenden Äußerungen wie :ich hab doch nichts an! versuchte seine Blösse mit einer Decke zu verbergen, füllte sich das Wohnzimmer mit den Kindern, die seinen Geldbeutel auf dem Spielplatz fanden. Ein Bild für die Götter.
Ich frage mich nun ob Frank ihn dort wohl beim zu heftigen Schaukeln verloren hat?
Wo ich das nun aber gerade erwähne, eine Sache des zweiten Wochenendes ist dann doch erwähnenswert. Martin, welcher auf einer Couch nächtigte, fiel irgendwann die Hand von seinem Schlafplatz und landete auf etwas flauschigem. War es Instikt oder Reflex, auf jeden Fall began er zu Streicheln. Dann besann er sich aber doch noch und hob seinen Kopf über die Couchlehne um zu begutachten was er denn dort streichelte. Draufhin blickte er direkt in Tomas Augen, die ihn nur fragend ansahen.
Dieser lag nämlich eine Lage tiefer und es war sein Kopf welchen Martins Streicheleinheiten betrafen. Das aber nur am Rande.
Sonntag ist aber dann vor allem immer auch Sonntag und somit gibt jetzt auch nicht mehr viel darüber zu berichten. Eine Woche später konnten wir dann aber endlich wieder auf die Bühne. Eine befreundete Band, die "Radiants", hatten uns eingeladen sie bei einem Gig in Michelstadt zu suporten. Wir haben auch schon ein sehr rocklastiges Programm zusammengestellt und freuten uns riesig hier mal wieder richtig laut losrocken zu können.
Aber leider hatten wir diese Rechnung ohne den Wirt gemacht. In diesem spezellen Fall der Wirt der Etage in Michelstadt. Dieser ist schon beim Stimmen der Akustikgitarre im Dreieck gesprungen. Grund, wir seien zu laut. Letztendlich durften wir gerade einmal in Zimmerlautstärke musizieren. Das ist ungefähr so prickelnd wie Onanie mit Boxhandschuhen und bevor es überhaupt richtig losgeht muß man sich dazu die Telefonsexspots der reifen Frauen ab vierzig ansehen.
Was ein Abturn.
Andererseite waren ausser den fünf Leuten die wir beim Vornamen kannten sowieso keine da. Und es gab Essen und Getränke für umme. Das ist ja auch schon etwas.
In diesem Sinne, ciao

Euer Sebastian